Nun ist es amtlich: Im Park der Vlattener Burg werden die Reste der mittelalterlichen Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert saniert. Die Bundesrepublik wird knapp 40.000 Euro der Kosten tragen und ergänzt damit den Zuschuss von 50.000 Euro des Landes NRW. Diese freudige Nachricht hat MdB Thomas Rachel (CDU) (Foto oben Mitte) bei einem Besuch in Vlatten überbracht.
Wer den mittelalterlichen Turm von Burg Vlatten sieht, denkt sofort an Rapunzel. So malerisch ist das Gebäude inmitten der weiten Parklandschaft, dass es das Märchen vom Mädchen mit dem langen blonden Zopf wahr zu machen scheint. Der frisch restaurierte Turm ist Teil einer mittelalterlichen Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert, deren Reste nun saniert werden sollen. MdB Thomas Rachel besuchte gestern gemeinsam mit dem Bürgermeister der Stadt Heimbach, Jochen Weiler (Foto oben rechts), die von Efeu und Gebüsch überwucherte Bruchsteinruine. „Wir sind daran interessiert, historische Bausubstanz zu sichern und für die nächsten Generationen zu erhalten“, sagte er bei der Überreichung der Kostenzusage an den Burgbesitzer Oliver von Gagern (Foto oben links). Racnel hatte sich im Vorfeld bei Staatsministerin Claudia Roth dafür eingesetzt, das Bauwerk im Rahmen des Denkmalschutz-Sonderprogramms XII als förderungswürdig anzuerkennen.
Die mittelalterliche Burg liegt hinter dem Herrenhaus, das seit 2021 von Lydia und Oliver von Gagern aufwendig saniert worden ist: Der Wohnturm zeigt sich nun mit einem restaurierten Zinnenkranz, die Außenmauern wurden frisch verfugt und das Innenleben des Gebäudes ist mit Brandschutz bestückt und aufwendig modernisiert worden. Ein Holz getäfelter Festsaal lädt nun zu Veranstaltungen ein, und in Ferienwohnungen können Gäste aus nah und fern ihre Freizeit verbringen.
„Nach diesen kostenträchtigen Sanierungsarbeiten wäre es uns derzeit nicht möglich gewesen, auch die mittelalterlichen Burgreste im Park zu erhalten“, sagt Oliver von Gagern. „Wir sind deshalb sehr glücklich über die Zusage von Thomas Rachel. Die Kostenbeteiligung von Bund und Land verringert unseren Anteil erheblich. Wir rechnen mit Gesamtkosten von 100.000 Euro.“
Wenn die Arbeit beginnt, muss das Gemäuer von Efeu und Pflanzenwuchs befreit, mit Bruchstein aufgemauert und mit Beton stabilisiert werden. Damit wird auch das Gewölbe gegen Einsturz gesichert. Der Burgkomplex erhält eine Art „Korsett“, das ihn vor dem Einsturz sichert, und er wird mit einer Betonplatte bedeckt.
Viel Arbeit, aber auch viel Zuversicht für die weitere Entwicklung von Burg Vlatten. „Sie haben ja hier noch einiges vor“, schmunzelte MdB Thomas Rachel bei der genauen Besichtigung der Burganlage. „Da dürfen wir gespannt auf das Ergebnis sein.“ ush
MdB Thomas Rachel (links) und Oliver von Gagern besichtigen gemeinsam das Gewölbe der mittelalterlichen Burg, das auch saniert werden muss.
Schön wie im Märchen. Der Rundturm von Burg Vlatten ist bereits weitestgehend saniert worden. Fotos: Ulrike Schwieren-Höger