Am Volkstrauertag legten Bürgermeister Jochen Weiler und der Vorsitzende des Ortsverbands des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V., Peter Cremer, Kränze am Vlattener Ehrenmal nieder. Ortsvorsteherin Ingrid Müller, Stadtvertreter Kurt Krüttgen, eine Abordnung der Löschgruppe Vlatten und einige Bürgerinnen und Bürger nahmen an der stillen Feier teil.
Um 12.00 Uhr begann dann die zentrale Gedenkfeier auf dem Ehrenfriedhof der ehemaligen Abtei Mariawald. Auch zahlreiche Vlattener waren gekommen, um gemeinsam mit Vertretern des öffentlichen Lebens der Toten zu gedenken und für den Frieden zu mahnen. Unter Mitgestaltung des Musikvereins Vlatten 1909, des Tambourcorps „Gut Klang“ Heimbach 1922 e.V., Pfarrer Andreas Rosen, und einer Abordnung und Ehrenwache durch die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Heimbach, erinnerten Bürgermeister Jochen Weiler und Peter Cremer an die Opfer von Krieg, Terror und Gewaltherrschaft.
Ein besonderer Moment war es, als die Grundschulkinder Katharina von Gagern (aus Vlatten) und Daniel Kronenberg, aus der 4. Klasse der GGS Schönblick, mit ihren Beiträgen – unter dem Leitwort „Frieden“ – zum Nachdenken anregten und sich zeitgleich ein Regenbogen über das Rurtal spannte.
Mit dem Totengedenken, das zu allen Gedenkveranstaltungen im Land vorgetragen wird, endete die Feierstunde: „Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren. Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
Text: Kevin Küpper
Fotos: Oliver von Gagern/Kevin Küpper