„Manche Gemeinden unseres Kreises werden die Vlattener um diese schöne Halle beneiden“, sagte 1968 der damalige Landrat Georg Linden. Und tatsächlich ist die zwischen 1914 und 1916 errichtete Jugendhalle nach wie vor ein Schmuckstück im Dorf.

Allerdings. Das Gebäude bereitet auch Sorgen: „In der Corona-Krise konnten wir kaum Einnahmen erzielen, mussten aber dennoch ab und zu heizen und laufende Kosten tragen. Unsere Rücklagen sind aufgezehrt“, sagt Kevin Küpper, der stellvertretende Vorsitzende von „Jugendwohl“, dem Rechtsträger des Gebäudes. Mithilfe eines Vereinskartells verwaltet der Verein seit 1951 die Halle und muss mit rund 20.000 Euro Unterhaltskosten im Jahr rechnen. Rund 13.000 Euro trägt „Jugendwohl“, den Rest schießt die Stadt Heimbach zu. Auch bei Reparaturen liegt diese Zwei-Drittel-Lösung zugrunde.

Um die Kosten bestreiten zu können, hat sich „Jugendwohl“ neben den normalen Vermietungen Neues einfallen lassen: Ein Erfolg war der erste „Frühschoppen zum Erhalt der Jugendhalle“ am 16. April. Mehrere Stunden unterhielt der Musikverein die Gäste, die von 10 bis 17.30 Uhr bei Bier, Limo und Leckereien feierten. „Alle drei Monate wollen wir eine derartige Veranstaltung durchführen. Wir denken nicht immer an einen Frühschoppen, auch Nachmittagscafés sind geplant“, sagt Kevin Küpper.

Doch die so erzielten Einnahmen reichen nicht aus, um die Halle zu erhalten, denn sie ist renovierungsbedürftig. In den nächsten Monaten will sich „Jugendwohl“ deshalb um Fördergelder bemühen. Zudem soll die Satzung überarbeitet werden, damit eine Fördermitgliedschaft möglich wird. Jeder, der möchte, kann dann 10 Euro jährlich zum Erhalt der Halle beitragen.

Nicht zuletzt steht die Jugendhalle wie eh und je für Vereinsfeste, aber auch für private Geselligkeiten offen. Hochzeiten, Jubiläen oder große Gesellschaften können hier stattfinden. Sie bringen den Festteilnehmern Freude und „Jugendwohl“ die dringend benötigten Einnahmen.

„Wir hoffen, dass wir 2023 einen Schritt weiterkommen, denn ohne die Jugendhalle würde unser Dorfleben brachliegen“, sagt Kevin Küpper. „Es wären kaum noch Vereinsfeiern, Treffpunkte, Proben und Festlichkeiten im Dorf möglich.“

Wer in der Jugendhalle eine private Feier ausrichten möchte, findet hier den richtigen Ansprechpartner: Geschäftsführer Hubert Reuter, Telefon: 02425-901903.                                                                                                                                                                ush